Training am Kopfballpendel – was bringt es?

Training am Kopfballpendel – was bringt es?

Im modernen Fußball werden immer mehr Tore mit dem Kopf erzielt. Durch das Spiel über die Flügel, meist durch die hochstehenden, offensiven Außenverteidiger zusätzlich verstärkt, werden bei vielen Clubs auf Top-Niveau die nötigen Akzente gesetzt.

Da braucht es natürlich für diese Flanken Abnehmer in der Mitte. Um ein guter Kopfballspieler zu werden, benötigen Spieler einige Fähigkeiten, die bewegungsspezifisch "also auf die Bewegungen eines Kopfballs" trainiert werden müssen.
Diese Fähigkeiten sind unter anderem:



  • Sprungkraft

  • Timing

  • Präzision

  • Körperspannung

  • (Sprung-)Kraftausdauer

Ein Spieler, der beispielsweise hoch springen kann und eine gute Körperspannung hat, aber dafür im Timing schlecht ist, wird noch kein Kopfballungeheuer sein. Daher ist es wichtig, all die oben genannten Fähigkeiten/Attribute gleichermaßen zu trainieren. Natürlich können spielerabhängig Schwerpunkte gelegt werden, sollte es in einem Bereich Defizite geben (wie im oben genannten Beispiel das Timing). Eine allgemeine großflächige Ausbildung in allen Bereichen ist sehr zu empfehlen.
Hier kommt das Kopfballpendel ins Spiel. Es besteht aus einer längenverstellbaren Schnur, die üblicherweise an einem Balken oder Schwenkarm befestigt ist und an deren unterem Ende ein Ball befestigt wird. Je nach Höhe des Balls werden unterschiedliche Bereiche des Kopfballspiels trainiert. Es kann auch dazu verwendet werden, den Spielern die Angst vor dem auftreffenden Ball zu nehmen.

Man wird nicht als guter Kopfballspieler geboren. Erst durch regelmäßiges Training werden die benötigten Fähigkeiten entwickelt. Übrigens sollten auch kleinere Spieler immer wieder das Kopfballspiel trainieren.
Empfohlen ist, mindestens 1x pro Monat eine ausgiebige Einheit am Kopfballpendel durchzuführen. Je öfter, desto besser.

Übungen für das Training am Kopfballpendel

Das tolle am Kopfballpendel ist für Trainer, dass die Spieler selbständig daran trainieren können. Nach der eingänglichen Übungsanleitung können die Spieler allein oder paarweise verschiedene Übungen ausführen, die dann nur noch kontrolliert und ggf. verbessert werden.

Übung #1 Sprungkopfball

Die Schnur des Pendels wird so eingestellt, dass der Spieler den Ball nach einem kurzen Anlauf und anschließendem Sprung mit der Stirn treffen kann. Nun führt der Spieler immer wieder Sprungkopfbälle aus, bei denen er stets versucht, so hoch wie möglich zu springen. Nach einem Kopfball wird der Ball gestoppt und die nächste Wiederholung beginnt. Empfohlen werden hier bis zu 10 Wiederholungen pro Satz.

Übung #2 Timing

Wie Übung #1, nur dass in Paaren trainiert wird. Ziel des ausführenden Spielers ist es, den bereits schwingenden Ball per Sprungkopfball im optimalen Moment mit der Stirn zu treffen. Der andere Spieler bringt den Ball zum Schwingen. Durch den erhöhten koordinativen Aufwand empfehlen sich hier 6-8 Wiederholungen pro Satz.

Übung #3 Aus dem Stand

Ebenfalls wie Übung #1, nur dass der Sprungkopfball ohne Anlauf ausgeführt wird. Die Sprungkraft des Spielers wird hier auf eine andere Art und Weise trainiert. Außerdem wird die Körperspannung und Kraftübertragung verbessert, da der Spieler ohne die aus dem Anlauf gewonnene Energie den Ball so stark wie möglich köpfen soll.

Übung #4 Kopfballduell

Eine anspruchsvollere Übung, bei der paarweise trainiert wird. Hier ist die Aufsicht des Trainers wichtig, um unnötigen Verletzungen vorzubeugen. Je 2 Spieler führen gegeneinander ein Kopfballduell aus. Der Ball wird durch den Trainer am Pendel so bewegt, dass beide Spieler ähnliche Chancen auf den Ball haben. Einerseits werden hier die Effekte aus Übungen #1 und #2 weiter trainiert, andererseits werden die Spieler auf den Zweikampf in der Luft vorbereitet bzw. daran gewöhnt. Diese Übung kann auch ohne ein Pendel ausgeführt werden.

Übung #5 Zu hoch hängen

Bei dieser Übung wird nicht unbedingt das Kopfballspiel an sich, sondern eher die Sprungkraft des Spielers trainiert. Außerdem eignet sie sich hervorragend, etwaige Fortschritte zu erkennen.

Der Ball wird an der Schnur etwas zu hoch für den Spieler gehängt. Nun versucht er, so hoch wie möglich zu springen und den Ball so gut wie möglich zu treffen.

Es lohnt sich, die Länge der Schnur zu dokumentieren, sodass der Spieler jedes Mal dieselbe Ausgangslage hat. Ebenso empfiehlt es sich, diese Übung nach einem Warm-Up als erstes ausführen zu lassen, da dann die am Sprung beteiligte Muskulatur noch frisch ist.

Fazit Training am Kopfballpendel

Für Trainer ist das Anweisen eines Trainings am Kopfballpendel mit vielen Vorteilen verbunden. Der Aufwand ist gering, der Outcome dafür groß. Durch die Variation verschiedener Übungen kann das Kopfballspiel großflächig trainiert werden.
Ein kleiner Nachteil ist die Motivation der Spieler. Manche Spieler hassen das Kopfballspiel und sind auch nicht sehr motiviert, dieses ordentlich zu erlernen. Hier ist es Aufgabe des Trainers, diese Spieler aufzufangen. Eine Idee wäre, zwei oder mehr verschiedene Gruppen zu bilden, fast schon wie ein Zirkeltraining. Eine Gruppe trainiert am Kopfballpendel, die andere führt "spaßigere" Übungen aus. So bleibt die Motivation besser erhalten.

Eins ist klar: Kopfballstarke Spieler in der Mannschaft zu haben, ist Gold wert. Sowohl defensiv, als auch offensiv.


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