Es ist nur Wetter - Tipps für Training an kalten und nassen Tagen

Es ist nur Wetter - Tipps für Training an kalten und nassen Tagen

Im Frühjahr und Sommer, wenn die Sonne scheint und es auf dem Platz heiss ist, ist es ganz selbstverständlich, dass die Trainingsbelastung angepasst und für ausreichend Trinkpausen gesorgt wird.

In den Herbst- und Wintermonaten ist es etwas schwieriger, das passende Maß aktiver Zeit und Pausen oder auch der passenden Trainingskleidung zu finden. Insbesondere aber die Wahl der Trainingsschwerpunkte und der Trainingsformen ist entscheidend. Denn gerade in den kühleren Monaten ist die Planung des Trainings unter Berücksichtigung der Wetterverhältnisse extrem wichtig, um Erkältungskrankheiten bei den Spieler:innen vorzubeugen.

Es ist Ende November in Norddeutschland. Auf dem Platz: 2 Grad Celsius, mäßiger Wind und Nieselregen, der ab und zu in Regenschauer umschlägt. Klingt ungemütlich, oder?

Aber kein Grund, nicht zu trainieren! Im Gegenteil: Gerade bei solcher Witterung kann Training richtig Spaß machen! Und das Immunsystem stärken. Wenn ein paar Dinge beachtet werden.

Welche ist die richtige Trainingskleidung

Klingt eigentlich simpel, aber sicherlich kennst du auch Trainings, wo du spannende Ideen gesehen hast, was die Spieler:innen und/ oder deren Eltern als "passende" ansehen.

Das reicht von den harten Jungs, die wie im Sommer in Trainingsshirt, Shorts und Schuhen auf den Platz kommen ("Trainer, mir ist kalt! Echt nicht!") bis hin zu Spieler:innen, die du unter all den Schals, Shirts, Jacken und Mützen gar nicht erkennst ("Das der Junge nicht friert! Trainer, achte drauf, das er das alles anlässt!").

Als kleine Hilfe: Wenn man in der Trainingskleidung auf den Platz kommt und ganz leicht fröstelt, dann ist man für das aktive Training passend angezogen.

Friert man dagegen, hat man zu wenig an. Ein Thermoshirt oder ein Trainingssweater können helfen. Ist es Stand mollig warm, ist es für das Training zu warm. Etwas weniger oder dünneres anzuziehen ist dann ratsam.

Als praktisch hat sich in meiner Erfahrung erwiesen:


  • lange Thermo-Funktionswäsche

  • Trikot und/ oder Trainings-Sweatshirt, kurze Hose

  • ggf. dünne Mütze

  • ggf. Halswärmer/ Nackenwärmer

  • ggf. dünne Regenjacke

  • ggf. dünne Handschuhe

Zwiebelprinzip: Lieber mehrere dünne Schichten als eine dicke Schale


Wichtig: Diese Liste ist eine Orientierung und kein Gesetz.

Die passenden Trainingsschwerpunkte


So richtig mieses Wetter ist vielleicht nicht der optimale Zeitpunkt, um neue Taktiken und Techniken zu erlernen oder irgend etwas zu planen, das viel Erklärungen braucht und damit auch viel Standzeit für die Spieler:innen bedeuten kann.


Das Verfestigen und Verfeinern von technischen und taktischen Schwerpunkten ist ein gute Möglichkeit, schnell Bewegung auf der Platte zu haben und ins Coaching gehen zu können.


Trainieren lassen sich bei schwierigen Witterungen sicherlich alle Themen, egal ob Passspiel, Dribbling, Torschuss oder Taktiken wie z.B. Angriffssequenzen.


Wichtig ist immer die Trainingsform mit der ich plane, um meinen Schwerpunkt und damit Trainingsziele zu erreichen.

Die passenden Trainingsformen


Wir wollen wenig Standzeit, keine Stau an irgendwelchen Stationen oder sonst etwas, das die Betriebstemperatur der Spieler:innen senkt.


Spielformen bieten sich deshalb ideal an, denn sie bieten eine höhere Intensität für die ganze Gruppe und einen längeren Zeitraum.


Wenn es unbedingt eine Übungsform sein soll, dann diese so auswählen und planen, das alle Spieler:innen sehr oft in Bewegung sind.


Zum Verständnis: Eine Spielform ist kein klassisches Fussballspiel. Mit Spielformen kann ich in größeren und kleineren Gruppen technische und taktische Schwerpunkte spielnah trainieren. Der Vorteil: Für die Spieler:innen fühlt es sich wie spielen an, die Gruppe ist komplett aktiv, die Motivation hoch.

Wichtig ist auch die Spiel- oder Übungsform so zu wählen, dass die Spieler:innen sie schnell verstehen und umsetzen, sie vielleicht sogar kennen und du mit Variationen arbeitest. Denn nichts nervt und demotiviert mehr, als wenn du als Spieler:in schon wieder stehen musst und frierst, weil dein Trainer/ deine Trainerin die Übung nicht ins rollen bringt und minutenlang erklärt und erklärt und erklärt...


Wenn du als Trainer:in merkst, das es heute mit dieser Spiel- oder Übungsform partout nicht klappen will, dann änder deinen Plan und mache etwas, das funktioniert. Dazu hast du immer ein paar Übungen parat, von denen du weisst, das sie immer gehen. Vielleicht das Zonenspiel, 5vs.5 im doppelten Strafraum mit Handicaps?.


Das ist es, was einen guten Trainer und eine gute Trainerin auszeichnet.

Die richtige Trainingssteuerung


Ganz einfach: Die Spieler:innen müssen unter "Feuer" bleiben. Also in Bewegung. Schwitzen ist bei rauen Wetterbedingungen nicht falsch, eher richtig. Schwitzen die Spieler:innen dann, musst du als Trainer:in darauf achten, das sie nicht zu oft und zu lange herunterkühlen. Oder die Bekleidung anpassen (Jacke oder Sweater überziehen). Aber wer will sich ständig an- oder ausziehen.


Darum: Haben die Jungs und Mädchen "Betriebstemperatur" erreicht, sollte die auch gehalten werden. Plane bei schlechtem Wetter weniger Unterbrechungen (Einfrieren) ein, halte deine Erklärungen und Coachings kurz und prägnant (das gilt ja eigentlich bei jedem Wetter) und coache statt dessen in den Aktionen, direkt in der Truppe (Schatten-Coaching).


Wenn du in Gruppen trainierst, arbeite mit aktiven Erholungspausen. Da, wo an einem sehr warmen Sommertag auch mal 5 Minuten ausruhen im Schatten richtig ist, sollte in der kalten Jahreszeit auf aktive Erholung gesetzt werden. Die Gruppe, die pausiert, kann z.B. mit einem Rondo oder Ballschule in leichter Bewegung gehalten werden.


Trinkpausen bleiben wichtig! Plane sie gut und vor allem, achte auf deren Einhaltung! Keine 5 Minuten im Wind stehen. 2 Minute reichen aus.

Wichtig ist, die Trainierenden in Bewegung und den Körper damit auf "Betriebstemperatur" zu halten.


Nach dem Training



Unter die Dusche! Punkt. Und keine Ausreden.


Also: Raus aus den nassen und verschwitzen Trainingssachen, warm duschen und dann in trockene und warme Kleidung. Dazu darf auch eine Mütze gehören.


Das Training bei "schlechtem" Wetter macht selten krank. Die Fahrt nach Hause in den verschwitzen Trainingssachen und nassen Haaren ist da eher der Grund für Erkältungen.

7 Tipps für deine Trainings im Herbst und Winter


Hier nochmal die wichtigsten Punkte in einer Liste zusammengefasst.


  • Training inkl. Pausen und Standzeiten (minuten)genau und detailliert planen

  • schnell "Betriebstemperatur" erreichen und dann halten

  • wenig bis keine Standzeit: keine Trainingsformen, die langen "Schlangen" bilden, Situationen wenig und nur kurz einfrieren und erklären

  • kurze, prägnante Erklärungen auch in der Bewegung

  • direktes, aktives Coaching in der Truppe und der Aktion

  • den Ball laufen lassen

  • Halte die Stimmung und die Motivation hoch!


Mit guter Planung, Rücksicht auf das Wetter, anschliessendem Duschen und Wechsel in warme, trockene Sachen muss das Training auch bei widrigem Wetter nicht ausfallen sondern kann im Gegenteil, dazu beitragen, das Immunsystem der Spieler:innen zu trainieren und sie gesund über durch Herbst und Winter zu bringen.

Wusstest du...

...das wir auf proSports.Zone zu jedem Training und Spiel auch die Wetteraussichten für den Trainings- oder Spieltag anzeigen plus die 5 Tage davor? Du musst nicht extra in eine Wetter-App schauen. So weisst du als Trainer:in und wissen deine Spieler:innen genau, was für eine Witterung herrscht und wie die Platzverhältnisse vermutlich sein werden. Das hilft bei der Auswahl der passenden Kleidung und der Planung der Trainingseinheit.

"Warum dieser Text?"


Vielleicht fragst du dich, warum ich über Wetter und Training schreibe.


Weil es wohl nur ein paar wenige Tage im Jahr gibt, an denen es richtig passt. Sonst ist es zu warm, zu kalt, zu nass, zu windig, zu sonnig?.


Und all das wirkt sich auf die Trainingsbeteiligung aus und damit auch auf die Trainingsplanung und wie ich als Trainer die Ausbildungsziele mit den Spieler:innen erreichen kann. Es nützt der beste Plan nichts, wenn "das Wetter nicht mitspielt".


Wie sind deine Erfahrungen? Schreib mir gern per E-Mail oder auch auf LinkedIn.


Mehr Lesen?


Hol dir die professionelle Lösung, die dir einen 360 ° - Blick auf die Entwicklung deiner Spieler bietet!