Stabilisationstraining – so wird dein Team weniger anfällig für Verletzungen

Stabilisationstraining – so wird dein Team weniger anfällig für Verletzungen

Es ist der Albtraum für jeden Trainer. Dein Team ist top motiviert, sehr gut eingestellt und gibt im Training Vollgas. Optimale Voraussetzungen, um gute Ergebnisse zu erzielen. Doch plötzlich verletzen sich Leistungsträger, und das ganze Spielkonzept läuft aus dem Ruder. Die Taktik muss darauf abgestimmt und Ausfälle kompensiert werden.

Klar, Verletzungen passieren leider immer wieder. Ob nun mit gegnerischer Einwirkung oder ohne. Das lässt sich in Mannschaftssportarten "ob mit oder ohne Körperkontakt" nicht verhindern. Da reicht schon eine noch so kleine komische Bewegung aus.

Für dich als Trainer gibt es jedoch Möglichkeiten, dieses Verletzungsrisiko zu minimieren. Und das ist im Grunde genommen auch deine Aufgabe: Deine Spieler fit und einsatzfähig zu halten, sodass sie ihre Leistung abrufen und gemeinsam das Team zu langfristig positiven Ergebnissen führen können. 
Doch was ist nun eine der Möglichkeiten, das Verletzungsrisiko zu minimieren? Hier lautet das Stichwort: Stabilisationstraining oder auch Sensomotorisches Training.

Sensomotorisches Training setzt sich aus der Sinneswahrnehmung und den daraufhin gesteuerten Bewegungen des Körpers zusammen. Ein sensomotorisches Training ist also ein koordinatives Training zur Verbesserung und Ökonomisierung von Bewegungsabläufen.

Das Training besteht aus Kraftübungen, bei denen häufig instabile Unterlagen verwendet werden (geht aber auch ohne). Beispiele hierfür sind Wackelbretter, Schaumstoffkissen, Gymnastikbälle, Seile, oder Schlingensysteme.

Der ständige Gleichgewichtsverlust hat eine besonders gelenkstabilisierende Wirkung. Gelenke und Muskeln werden gekräftigt und ihr Zusammenspiel verbessert.

Daraus resultiert ein geringeres Verletzungsrisiko, gerade bei schnellen Sportarten wie Fußball, Basketball oder Handball, bei denen häufige Tempo- und Richtungswechsel ausgeführt werden.

Ebenso verbessert wird sowohl die Koordination auf lokaler, intermuskulärer und Ganzkörperebene, als auch die funktionellen Reflexe des Körpers. Diese werden dann benötigt, wenn für den Sportler unerwartete Situationen auftreten, die intuitiv abgefangen werden.

Tipps für Sensomotorisches Training

Generell gilt: Frequenz vor Umfang. Das heißt, lieber in jedem Training 10 Minuten Übungen für sensomotorisches Training anweisen, als jedes 6. Training eine komplette Stunde davon.
Neuronale Anpassungen können so besser und schneller stattfinden.

Die Trainingsintensität sollte niedrig bis moderat sein, da es mehr auf die koordinative Komponente ankommt, als auf die der reinen Kraft.

Die Auswahl der Übungen spielt eine große Rolle und sollte mir einem den Möglichkeiten entsprechenden hohen Maß an Abwechslung und Variationen stattfinden, sodass die vorher angesprochenen neuronalen Anpassungen auf so viele Bewegungsmuster wie möglich angewandt werden können.


Mögliche Übungen sind:


  • einbeinig ausgeführte Übungen wie Einbeinstand oder Standwaage

  • balancieren auf einer Bank bzw. simuliertes Balancieren auf einer Linie mit kontrollierten, langsamen Schritten/Bewegungen

  • statisches halten der Kniebeuge

  • statisches halten im Ausfallschritt

  • langsames Rückwärtsgehen




Es gibt eine Vielzahl von Übungen, die sich für sensomotorisches Training eignen. Als Trainer bringst du deine eigene Erfahrung und Kreativität mit ein, woraus du ganz eigene Übungen kreieren kannst.

Dabei lassen sich innerhalb einer Übung verschiedenste Variationen einbauen. Beispielsweise können Übungen schwieriger gestaltet werden, indem die Augen geschlossen werden. Der Sinneseindruck über die Augen kann dann nicht mehr empfangen werden, daher muss der Sportler andere Sinneseindrücke verstärkt verwenden, um auf die Bewegung angemessen zu reagieren.

Wie vorhin schon angesprochen, können auch instabile Hilfsmittel verwendet werden. Anfangs ist es wahrscheinlich ratsam, die Übungen erst einmal ohne Hilfsmittel zu üben, und erst mit der Zeit auf Hilfsmittel zurückzugreifen.
Das liegt natürlich im eigenen Ermessen des Trainers, der die Leistungsfähigkeit und Fitness seines Teams am Besten einschätzen kann.

An oberster Stelle sollte auf jeden Fall immer die Gesundheit und Sicherheit der Sportler stehen und der Sinn und Nutzen der jeweiligen Übung hinterfragt und an das angestrebte Ziel angepasst werden.


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